ENTDECKEN
GND-Nummer: 130111112
Wirken
Werdegang
- Schule in Gießen
- 1896-1900 stud. phil. an der Universität Gießen, Landsmannschaft Chattia Gießen, schon als Student ein radikaler Antisemit
- 1900 Lehrer im hessischen Schuldienst, wegen offen zur Schau gestellter Judenfeindlichkeit häufig versetzt, 1905 Oberlehrer in Gießen
- 1906 Promotion zum Doktor der Philosophie an der Universität Gießen
- 1908 Oberlehrer in Worms
- 1910-1933 Lehrer an der Weidigschule in Butzbach
- 1909 Vorsitzender der Deutschsozialen Partei in Hessen
- 1911-1917 Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis 1 Hessen-Gießen (DSWV)
- 1914 Gymnasialprofessor
- 1915 Vorsitzender der Deutschvölkischen Partei (Nachfolger von Wilhelm Lattmann), die 1918 in der DNVP aufging
- ab 9.7.1918 (als Nachfolger von Eduard Lutz durch Ergänzungswahl) Mitglied der Zweiten Kammer des Landtags des Großherzogtums Hessen für den Wahlbezirk Oberhessen 6 Grünberg
- 1919 Stadtrat in Butzbach
- 1919 erster Vorsitzender des Deutschvölkischen Bundes (später Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund)
- 1919 erfolglose Kandidatur für die Deutsche Nationalversammlung (Wahlkreis 34 Hessen-Darmstadt; Hessische Volkspartei; Listenplatz 1)
- 1920 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag (Wahlkreis 22 Hessen-Darmstadt; Hessische Volkspartei und Hessischer Bauernbund; Listenplatz 2)
- 1921 nach Streitigkeiten in der Führung Rückzug aus dem Schutz- und Trutzbund, Agitator
- 1921-1933 Mitglied des Landtags des Volksstaates Hessen (DNVP, ab 1930 NSDAP), dort 1924-1927 Vorsitzender der DNVP-Fraktion
- 4.5.1924 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag (Wahlkreis 33 Hessen Darmstadt; Deutschnationale Volkspartei und völkisch-vaterländischer Block; Listenplatz 1), aber Einzug über den Reichswahlvorschlag der DNVP
- 7.12.1924 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag (Wahlkreis 33 Hessen Darmstadt; Deutschnationale Volkspartei; Listenplatz 1), Einzug über den Reichswahlvorschlag der DNVP
- 1924-1928 Mitglied des Deutschen Reichstags, als Reichswahlvorschlag auf der Liste der DNVP
- 1930 Wechsel zur NSDAP
- 1931-1933 Präsident des Landtags des Volksstaates Hessen
- 1933 Fraktionsvorsitzender der NSDAP im Darmstädter Landtag
- 13.3.1933-20.9.1933 erster nationalsozialistischer Staatspräsident in Hessen,
- 15.5.1933 von Reichsstatthalter Jakob Sprenger ernannt
- 13.3.1933-15.5.1933 auch Minister des Äußeren, mit gleichzeitiger Führung des Kultus- und Bildungsministeriums
- 15.5.-18.9.1933 auch gleichzeitige Führung des Bildungs-, Finanz-, Innen- und Justizministeriums
- 1934 Ruhestand
- 1936-1938 Regierungsdirektor, kommissarischer Leiter der Abteilung für das höhere Schulwesen beim Oberpräsidenten in Breslau
- nach 1933 weiter Führer des Reichsverbands Deutscher Gebirgs- und Wandervereine (Reichswanderführer)
- nach 1933 Studienrat a.D., Landeshistoriker in Hessen, Mitglied der Hessischen Historischen Kommission, Darmstadt, lebte nach 1945 in Darmstadt
Wahlperioden
Großherzogtum Hessen
Wahlperiode
36.
Landtag
1914–1918
Partei
Bauernbund
Kammer
2. Kammer
Funktion
Mitglied
Volksstaat Hessen
Wahlperiode
2.
Landtag
1921–1924
Partei
DNVP
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
3.
Landtag
1924–1927
Partei
DNVP
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
4.
Landtag
1927–1931
Partei
DNVP
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
4.
Landtag
1927–1931
Partei
NSDAP
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
5.
Landtag
1931–1932
Partei
NSDAP
Funktion
Präsident
Wahlperiode
6.
Landtag
1932–1933
Partei
NSDAP
Funktion
Präsident
Wahlperiode
7.
Landtag
1933
Partei
NSDAP
Funktion
Mitglied
Redebeiträge
262 Redebeiträge in
13
Bänden
Redebeiträge
Lebensorte
- Gießen
- Butzbach
- Weidenhausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Konfession
evangelisch
Nachweise
Literatur
- Hessische Abgeordnete 1820–1933, Darmstadt 2008, Nr. 966
- Stadtlexikon Darmstadt, Darmstadt 2006, S. 983 f. (Eckhart G. Franz)
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 407
- Klein, Die Hessen als Reichstagswähler, Bd. 3, Marburg 1995, S. 1366
- Ruppel/Groß, Hessische Abgeordnete 1820–1933, Darmstadt 1980, S. 267
- Wer ist’s, 1934, S. 1716 f.
- J.-P. Jatho, Dr. Ferdinand Werner. Eine biographische Skizze zur Verstrickung eines völkischen Antisemiten in den Nationalsozialismus, in: Wetterauer Geschichtsblätter 34 (1985), S. 181-224
Bildquelle
Schmahl, Der hessische Bauer
Vernetzung
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Werner, Ferdinand Friedrich Karl“, in: Hessische
Parlamentarismusgeschichte Online
<https://parlamente.hessen.de/abgeordnete/130111112-werner-ferdinand>
Stand: 04.04.2024
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