ENTDECKEN
GND-Nummer: 12263814X
Wirken
Werdegang
- Besuch der Helmholtzschule in Frankfurt am Main-Ostend
- Kaufmännische Lehre im Eisenhandel
- als „Halbjude“ verfolgt und Zwangsarbeiter
- 1945 selbstständiger Kaufmann (für Skistiefel und Gardinen) und Vermögensverwalter in Frankfurt am Main
- Mitglied der Gesellschaft für Bürgerrechte, dann 1949 Mitglied der FDP, Mitglied des Kreisvorstands, 1958 Mitglied des Landesvorstands, 1974 Bundesvorstands der FDP, Landesschatzmeister, 1974 Bundesschatzmeister der FDP (in dieser Zeit erhielt die FDP die „Flick-Gelder“)
- 1960-1972 stellvertretender Stadtrat für Frankfurt am Main-Bornheim
- 20.1.1960-8.8.1977 (als Nachfolger von Gerhard Daub, 5.2.1975-8.8.1977 ruhendes Mandat aufgrund von Ministertätigkeiten, Mandatsniederlegung, Nachfolger: Otto Rudolf Pulch) und 1.-14.12.1978 Mitglied des Hessischen Landtags, dort 1966-22.1.1969 Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Verkehr, 1962-1966 stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Verkehr, 26.4.1968-1970 stellvertretender Vorsitzender des Hauptausschusses, 15.1.1963-13.2.1968 stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion, 13.2.1968-30.11.1970 Vorsitzender der FDP-Fraktion, Mandatsniederlegung, Nachfolgerin: Ruth Wagner
- setzte sich in Frankfurt am Main für den Wiederaufbau der Alten Oper ein, für den Ausbau der Kernenergie und die Startbahn West des Frankfurter Flughafens
- 1969 Mitglied der 5., 1974 Mitglied der 6., 1979 Mitglied der 7. Bundesversammlung
- 17.12.1970-1974 Minister für Wirtschaft und Technik, Rücktritt im Zug der Helaba-Affäre
- 17.12.1970-14.12.1978 Mitglied des Bundesrates
- 1972 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Bundestag (Wahlkreis 142: Frankfurt am Main III; FDP-Landesliste, Platz 70)
- 1974-1976 Minister für Wirtschaft und Technik mit Schwerpunkten Verkehrs-, Mittelstands- und Innovationspolitik, betrieb aktiv Handelspolitik, unter anderem mit der Volksrepublik China und den Arabischen Emiraten
- 1976 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Bundestag (FDP-Landesliste, Platz 62)
- 1976 stellvertretender Ministerpräsident, Minister für Wirtschaft und Technik
- führte ein Bürgschaftssystem für klein- und mittelständische Betriebe ein
- verwickelt in den Verkauf einer Waffenfabrik in das Krisengebiet des Nahen Ostens
- 14.12.1978-11.5.1981 stellvertretendes Mitglied des Bundesrates
- 1981 Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts von Schmiergeldzahlungen
- am 11.5.1981 in seinem Bungalow in der Hofhausstraße in Frankfurt am Main-Seckbach im Schlaf angeschossen, Tod durch starke innere Blutungen, die Täterschaft der „Revolutionären Zellen“ wurde zwar vermutet, aber nicht nachgewiesen. Der spätere Außenminister Joschka Fischer lieh in diesem Zusammenhang seinen PKW Hans-Joachim Klein, der möglicherweise damit die Tatwaffen transportierte, die aus einer amerikanischen Kaserne gestohlen worden waren.
- erster Minister, der Opfer terroristischer Akte in der Bundesrepublik Deutschland wurde
- Staatsakt in der Frankfurter Paulskirche und Schweigemarsch durch die Frankfurter Innenstadt
Wahlperioden
Land Hessen
Wahlperiode
4.
Landtag
1958–1962
Partei
FDP
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
5.
Landtag
1962–1966
Partei
FDP
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
6.
Landtag
1966–1970
Partei
FDP
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
7.
Landtag
1970–1974
Partei
FDP
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
8.
Landtag
1974–1978
Partei
FDP
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
9.
Landtag
1978–1982
Partei
FDP
Funktion
Mitglied
Redebeiträge
243 Redebeiträge in
22
Bänden
Redebeiträge
Lebensorte
- Frankfurt am Main
Nachweise
Literatur
- Frankfurter Biographie, Bd. 1, Frankfurt am Main 1994, S. 387 (Sabine Hock)
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 206
- Renkhoff, Nassauische Biographie, 2. Aufl., Wiesbaden 1992, S. 379, Nr. 2105
- Lengemann, Das Hessen-Parlament 1946–1986, Frankfurt am Main 1986, S. 293 f.
- Wer ist Wer? Das Deutsche Who's Who, XX. Augabe 1979, S. 598
- Christian Ebner, Kein Ruhmesblatt für Ermittler. dpa-Mitteilung vom 6. Mai 2011
- Albrecht Kirschner, Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“, Wiesbaden 2013
Bildquelle
Hessen. 60 Jahre Demokratie#180755897, S. 137
Vernetzung
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Karry, Heinz-Herbert“, in: Hessische
Parlamentarismusgeschichte Online
<https://parlamente.hessen.de/abgeordnete/12263814x-karry-heinz-herbert>
Stand: 28.11.2023
ABGEORDNETE