ENTDECKEN
GND-Nummer: 119726860X
Wirken
Werdegang
- 1826-1834 Besuch des Landesgymnasiums in Korbach
- Kaufmann im väterlichen Geschäft in Korbach; später Inhaber eines großen Fruchtgeschäfts
- 1848 Mitgründer und (1849) Schriftführer des Korbacher Bürgervereins
- liberaler Demokrat
- 1850 Eigentümer des Hauses Klosterstraße 1 in Korbach
- 1851 Erwerb des Bürgerrechts der Stadt Korbach
- 1857 Aufstockung des Stiftungskapitals der von seinem Großvater Moses Meier Wittgenstein (* Laasphe 1761, gestorben Korbach 3.1.1822) 1821 errichteten Stiftung zum Wohle der Ortsarmen (Stiftungskapital ursprünglich 100 Taler, später erhöht um weitere 100 Taler)
- bedeutender Mäzen in Korbach
- 19.11.1849-31.10.1851 Mitglied des Landtages der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont für den VIII. Wahlkreis (Flechtdorf, Benkhausen, Sudeck, Heringhausen, Stormbruch, Rhenegge, Adorf, Wirmighausen, Helmscheid, Vasbeck, Gembeck)
- 1858 Übersiedelung nach Berlin
- erhebliche, sich über Jahre hinziehende gesundheitliche Probleme, insbesondere aufgrund eines Augenleidens
- verschiedene größere Spenden für das Landesgymnasium, die Kleinkinderschule (Kindergarten), das Hospital und das Rüdigerstift in Korbach
- Stiftung eines Kaulbach-Gemäldes an das Landesgymnasium, das zunächst das Treppenhaus, dann die Aula „schmückte“ (Waldecker Anzeiger vom 4.4.1885)
- 1866/67 – während der Verhandlungen über den Akzessionsvertrag zwischen Preußen und Waldeck – engagierte Parteinahme für die Erhaltung des Landesgymnasiums in Korbach, dessen Fortexistenz in Rede stand
- 1884 Errichtung der nach seinen Eltern benannten „Simson und Rebecca Wittgenstein Stiftung“ zugunsten bedürftiger Schüler des Landesgymnasiums in Korbach (Stiftungskapital zunächst 15.000 Mark, später auf 16.000 Mark erhöht)
- mit Testament vom 5.1.1885 Einsetzung der Stadt Korbach als Universalerbin seines Vermögens, das nach Abzug von Legaten und Erbschaftssteuern, ca. eine halbe Million Mark betrug; daraus wurde in den Jahren 1892/94 auf einem von Dr. Robert Waldeck der Stadt geschenkten, 4.000 Quadratmetern großen Grundstück die „Jakob Wittgenstein’sche Altersversorgungsanstalt“ errichtet, die bis 1984 bestand und im gleichen Jahr – mit dem Altersheim Hospital zusammengelegt – und in einen am Nordwall errichteten Neubau verlegt wurde
- 5.1885 Fürstlich Waldeckischer Verdienstorden 2. Klasse
- Jakob-Wittgenstein-Straße in Korbach
- starb durch Suizid
Wahlperioden
Fürstentümer Waldeck und Pyrmont
Wahlperiode
2.
Landtag
1849-1851
Funktion
Mitglied
Lebensorte
- Korbach
- Berlin, Kreis Segeberg
Konfession
jüdisch
Nachweise
Literatur
- Lengemann, MdL Waldeck und Pyrmont 1814–1929. Biographisches Handbuch für die Mitglieder der Waldeckischen und Pyrmonter Landstände und Landtage, Marburg 2020, S. 463-465, Nr. WA 357
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 416
- Karl Wilke, Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Korbach#03059376X, Korbach 1993, S. 264-268
- König, Die Abgeordneten des Waldeckischen Landtags von 1848 bis 1929, Marburg 1985, S. 98
Bildquelle
Unknown, Jakob Wittgenstein ca. 1850, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (beschnitten)
Vernetzung
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wittgenstein, Jakob“, in: Hessische
Parlamentarismusgeschichte Online
<https://parlamente.hessen.de/abgeordnete/119726860x-wittgenstein-jakob>
Stand: 28.11.2023
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