ENTDECKEN
GND-Nummer: 118902288
Wirken
Werdegang
- 1906-1912 Besuch des Gymnasiums in Bochum
- nach dem Tod des Vaters tätig im elterlichen Geschäft bis 1917
- 1917/18 Tätigkeit bei der Internationalen Kriegshilfe in Rumänien
- ab 1918/19 Tätigkeit als Sekretärin bei den Frauenrechtlerinnen Helene Stöcker und Elisabeth Rotten in Berlin
- 1920/21 Katalogisierung einer Kunstsammlung in Dänemark
- bereitete sich 1921 mit Hilfe eines Stipendiums auf das Abitur vor, 1922 Abitur in Berlin
- 1922 Eintritt in die SPD
- 1922-1924 Studium der Nationalökonomie und Sozialwissenschaften an der Universität Frankfurt am Main
- 1924-1927 Studium der Rechte und Rechtsphilosophie an der Universität Göttingen
- Kontakt zu Leonard Nelson und dessen Internationalem Jugendbund (IJB)
- 1927 Juristisches Staatsexamen in Celle
- 1928-1931 Gerichtsreferendarin in Bochum und Kassel, unter anderem bei Erich Lewinski
- 1931-1933 Rechtsanwältin in Bochum, befasste sich vorwiegend mit Ehescheidungen und der Strafverteidigung von Gegnern des Nationalsozialismus
- 1933 aus rassischen und politischen Gründen von der Anwaltsliste gestrichen und zur Emigration gezwungen
- Flucht nach Paris, journalistische und redaktionelle Arbeit für verschiedene Widerstandsblätter
- 1934-1939 Syndikus und juristische Beraterin der Firma Omnium Metallurgique
- 1939 Leiterin der Abteilung „Soziale Enquete“ in einem Pariser Flüchtlingskomitee
- 1940 Internierung im südfranzösischen Ausländerlager Gurs, Flucht nach Montauban, Tätigkeit für Flüchtlingshilfsorganisationen
- 1943 Flucht in die Schweiz, Tätigkeit in der Flüchtlingshilfe, erneut interniert, Entlassung nach Haftunfähigkeit aufgrund einer Wirbelsäulenverletzung
- 1943-1946 ehrenamtliche Tätigkeit im Schweizerischen Arbeiter-Hilfswerk in Zürich, dabei 1945 Teilnahme an der Flüchtlingskonferenz in Montreux
- 1946-1949 berufliche Tätigkeit als Organisationsleiterin von Hilfsaktionen für Kinder, Mütter und Jugendliche in Europa, daneben Mitglied eines Initiativkomitees zur Unterstützung des kriegsgeschädigten Kindes
- 1949 Rückkehr nach Deutschland als Landgerichtsrätin in Kassel, Vorsitzende einer Entschädigungskammer
- aktive Mitarbeit in der Kasseler SPD und in der Gewerkschaft ÖTV
- 1951 Landgerichtsdirektorin in Kassel
- 1.12.1954-30.11.1966 Mitglied des Hessischen Landtags (1954 über die SPD-Landesergänzungsliste, Platz 9), dort 1962-1966 Vorsitzende des Unterausschusses zur Überprüfung der Gefängnisse und Strafanstalten, 1958-1966 stellvertretende Vorsitzende des Rechtsausschusses, 30.3.1960-30.11.1966 stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion
- 1961-1969 Vorsitzende des Kasseler Kunstvereins
- 1961 Organisation der Ausstellung „Graphik und Zeichnungen israelischer Künstler“, dafür Anerkennungsurkunde der Hebräischen Universität Jerusalem
- 1964 Mitglied der 4. Bundesversammlung
- 1966 Auszeichnung mit der Goethe-Plakette
- nach 1967 Mitglied des Hessischen Staatsgerichtshofs
- 1969 Auszeichnung mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen
Wahlperioden
Land Hessen
Wahlperiode
3.
Landtag
1954–1958
Partei
SPD
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
4.
Landtag
1958–1962
Partei
SPD
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
5.
Landtag
1962–1966
Partei
SPD
Funktion
Mitglied
Redebeiträge
65 Redebeiträge in
11
Bänden
Redebeiträge
Lebensorte
- Bochum
- Kassel
Konfession
jüdisch
Nachweise
Literatur
- Neue deutsche Biographie, Bd. 20, Berlin 2001, S. 512 f. (Sabine Hering)
- Kassel Lexikon, hrsg. von der Stadt Kassel, Bd. 2, Kassel 2009, S. 135 (Kerstin Wolff)
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 294
- Wannagat (Hrsg.), Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen), Köln u. a. 1990, S. 483 f.
- Lengemann, Das Hessen-Parlament 1946–1986, Frankfurt am Main 1986, S. 350 f.
- Beier, Arbeiterbewegung in Hessen, Frankfurt am Main 1984, S. 521
- Ley/Sander/Langer, Alibi-Frauen? Hessische Politikerinnen III. Im 3. und 4. Hessischen Landtag, 1950-1958, Frankfurt am Main 1996, S. 201-256
- Hering/Haas-Rietschel, Nora Platiel. Sozialistin – Emigrantin – Politikerin. Eine Biographie, Köln 1990
- Sabine Hering, „40 Jahre durch die Wüste“. Eine biographische Studie über die Sozialistin, Emigrantin und Politikerin Nora Platiel (1896–1979), in: M. Lehmann/H. Schnorbach (Hrsg.), Aufklärung als Lernprozeß, Frankfurt am Main 1992, S. 129-137
- Kirschner, Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“, Wiesbaden 2013
Bildquelle
http://www.kassel.de/cms02/stadt/frauen/geschichte/info/06234/index.html
Vernetzung
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Platiel, Nora“, in: Hessische
Parlamentarismusgeschichte Online
<https://parlamente.hessen.de/abgeordnete/118902288-platiel-nora>
Stand: 06.09.2024
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