GND-Nummer: 11873413X
Wirken
Werdegang
- Besuch des Gymnasiums in Lingen (Ems), 1846 Reifeprüfung
- 1846-1849 Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Göttingen und (1847) Heidelberg
- während mehrerer Jahre enge Beziehungen zu Karl Marx in London
- 1850 erstes juristisches Staatsexamen in Göttingen
- November 1850 Hilfsarbeiter bei einem Rechtsanwalt in Göttingen
- Ende 1853/Anfang 1854 zweites juristisches Staatexamen („vorzüglich“)
- 1854 Reise nach Frankreich, dort politisch-juristische Studien in Paris
- 1854 Rechtsanwalt in Göttingen
- 3.7.1855 Obergerichtsanwalt in Göttingen
- 1857-1865 Vorsitzender des Stadtrates von Göttingen
- 1859 Mitbegründer des Deutschen Nationalvereins
- 1863 Wahl in die Zweite Kammer des Hannoverschen Landtags
- 12.1.1865 Wahl zum Oberbürgermeister von Osnabrück (mit 12:4 Stimmen), 25.3.1865 Bestätigung der Wahl, 6.4.1865 Amtsantritt, 1869 Titel „Oberbürgermeister“
- 1867-1882 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses für den Wahlkreis Hannover 7 (Osnabrück) (nationalliberal)
- 1867-1877 und Februar 1887-24.6.1890 Mitglied des Deutschen Reichstags (1871-1877 für den Wahlkreis Waldeck-Pyrmont, 1887-1890für den Wahlkreis Pfalz 6: Kaiserslautern), zeitweise Vizepräsident des Deutschen Reichstags
- 1869/70 Direktor der Diskonto-Gesellschaft Berlin
- 1873 Vorsitzender des Verwaltungsrates der Diskonto-Gesellschaft Berlin
- Herbst 1876-3.1880 erneut Oberbürgermeister von Osnabrück
- 16.12.1879 Wahl zum Oberbürgermeister von Frankfurt am Main, 3.3.1880 in das Amt eingeführt
- 1886-1890 Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw. des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für den Stadtkreis Frankfurt am Main, 1891 Mandatsniederlegung
- 24.6.1890-5.5.1901 (Rücktritt) Preußischer Finanzminister
- Königlich Preußischer Adelsstand: 27.1.1897
Wahlperioden
Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau
Wahlperiode
20. Kommunallandtag1886
Kammer
2. Kammer
Funktion
Vizepräsident
Wahlperiode
21. Kommunallandtag1887
Kammer
2. Kammer
Funktion
Vizepräsident
Wahlperiode
22. Kommunallandtag1888
Kammer
2. Kammer
Funktion
Vizepräsident
Wahlperiode
23. Kommunallandtag1889
Kammer
2. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
24. Kommunallandtag1890
Kammer
2. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
1. Provinziallandtag1886
Kammer
3. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
2. Provinziallandtag1887
Kammer
3. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
3. Provinziallandtag1890
Kammer
3. Kammer
Funktion
Mitglied
Lebensorte
- Frankfurt am Main
- Neuenhaus
Konfession
evangelisch-reformiert
Nachweise
Literatur
- Neue deutsche Biographie, Bd. 17, Berlin 1994, S. 553 f. (Rita Aldenhoff)
- Haunfelder, Die liberalen Abgeordneten des Deutschen Reichstags 1871–1918. Ein biographisches Handbuch, Münster 2004, S. 279 f.
- Burkardt/Pult, Nassauische Parlamentarier, Teil 2: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden, Wiesbaden 2003, S. 238 f., Nr. 243
- Kassner, Der Steuerreformer Johannes von Miquel. Leben und Werk. Zum 100. Todestag des preußischen Finanzministers. Ein Beitrag zur Entwicklung des Steuerrechts, Osnabrück 2001
- Frankfurter Biographie, Bd. 2, Frankfurt am Main 1996, S. 56-58 (Thomas Bauer)
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 265
- Haunfelder/Pollmann, Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch, Düsseldorf 1989, S. 228, 439
- Klein, Die Hessen als Reichstagswähler, Bd. 1, Marburg 1989, S. 1040
- Klein, Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau, Darmstadt 1988, S. 173
- Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918, Düsseldorf 1988, Nr. 1542
- Beier, Arbeiterbewegung in Hessen, Frankfurt am Main 1984, S. 500
- Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 187, 1982, S. 563 (Wedekind)
- Alfons Pausch, Johannes von Miquel. Sein Leben und Werk, Stuttgart 1964
- Rudolf Lembcke, Johannes Miquel und die Stadt Osnabrück unter besonderer Berücksichtigung der Jahre 1865-1869, Osnabrück 1962
- Hans Herzfeld, Johannes von Miquel. Sein Anteil am Ausbau des Deutschen Reiches bis zur Jahrhundertwende, 2 Bde., Detmold 1938
- Wilhelm Guhl, Johannes von Miquel. Ein Vorkämpfer deutscher Einheit, Berlin 1928
- Wilhelm Mommsen, Johannes Miquel, Stuttgart 1928
- Adolf Varrentrapp, Drei Oberbürgermeister von Frankfurt am Main. Heinrich von Mumm, Johannes von Miquel, Franz Adickes, Frankfurt am Main 1915
- Wolfgang Klötzer, Der Haushaltssanierer und der Stadtentwickler. Zwei große Oberbürgermeister in wilhelminischer Zeit: Johannes Miquel und Franz Adickes, in: Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst 73 (2012), S. 155-164
- Matthias Alexander, Vom vorsichtigen Revolutionär zum ambitionierten Minister. Vor 100 Jahren starb Johannes von Miquel, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5.9.2001, S. 62
- Herbert Alsheimer, Johannes von Miquel. Bankier, Oberbuergermeister, Finanzreformer, in: Fachhochschule Frankfurt am Main. Fachbereich Wirtschaft. Berichte und Informationen 23 (1990), S. 8-40
- Hans-Otto Schembs, Die Kunst, aus Dreck Gold zu machen. Vor 150 Jahren wurde Frankfurts Oberbürgermeister Johannes von Miquel geboren, in: Frankfurter Neue Presse, 20.2.1978, S. 15#11737248X
Bildquelle
Frankfurter Biographie, Bd. 2#046623655, Frankfurt am Main 1996, S. 57
Vernetzung
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Miquèl, Johannes Franz von“, in: Hessische Parlamentarismusgeschichte Online
<https://parlamente.hessen.de/abgeordnete/11873413x-von-miquel-johannes>
Stand: 25.4.2024