ENTDECKEN
GND-Nummer: 118693093
Wirken
Werdegang
- 1897 Grundschule in Kassel
- 1901 Wilhelms-Gymnasium in Kassel
- 1903 Kaiser-Wilhelm-Gymnasium in Aachen, 1912 Abitur als Klassenbester
- 1912-1914 Studium an der Universität Kiel
- 1914 Kriegsfreiwilliger, Leutnant der Reserve, Führer eines Spähtrupps 1915 russische Gefangenschaft, lernte fließend russisch sprechen
- 1917-1920 für die Lebensmittelversorgung seines Lagers verantwortlicher Lagerkommissar
- 1920 Rückkehr nach Deutschland, Fortsetzung des Studiums an der Universität Jena
- 1921 Promotion „Grundsätzliches über die Betriebsorganisation“
- 1921 Referendar bei den Anwälten Dr. Alfred und Dr. Theodor Dellevie
- 1923 große juristische Staatsprüfung
- bildet 1923 in Kassel zusammen mit Karl Weinrich, Dr. Wilhelm Paulmann, Dr. Karl Schaumlöffel, Max Köhler, Fritz Lengemann, Rudolf Likus, Heinrich Messerschmidt und Heinrich Moog die NSDAP-Keimzelle
- 1924-1933 Stadtverordneter in Kassel (NSDAP)
- 1925 Mitglied der NSDAP, zeitweilig stellvertretender Gauleiter und Gaurechtsberater der Gauleitung Hessen-Nassau-Nord, Ortsgruppenleiter Kassel
- 1923 Rechtsanwalt in Karlsbad, 1924 in gemeinsamer Kanzlei mit dem Bruder in Kassel, Strafverteidiger
- 1930-7.4.1933 Mitglied des Kurhessischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Kassel bzw. des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für die Stadt Kassel (NSDAP), Nachfolger: Kurt Karl Fröhlich
- 24.11.1930 wegen Beleidigung des Kasseler Polizeipräsidenten Verurteilung zu einer Geldstrafe von 300 RM
- 1932-1933 Mitglied des Preußischen Landtags für den Wahlkreis 19: Hessen-Nassau (NSDAP), dort Mai 1932–März 1933 Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Verfassungsfragen
- 1933-1945 Preußischer Staatsrat von Amts wegen
- 1933-1945 Mitglied des Deutschen Reichstags
- Februar 1933 Leiter der Personalabteilung im preußischen Justizministerium, Ministerialdirektor
- 1.6.1933 Staatssekretär im preußischen Justizministerium
- 1933/1934 Schriftleiter der Zeitschrift „Deutsche Justiz Rechtspflege und Rechtspolitik“
- 1.4.1934-1942 Staatssekretär im Reichsjustizministerium, zugleich Leiter der Abteilung „Bekämpfung der Sabotage“
- 20.1.1942 Teilnehmer der Wannsee-Konferenz
- 24.8.1942 Präsident des Volksgerichtshofs, als solcher Vorsitzender Richter in den Prozessen gegen die Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944, fällte in drei Jahren 4000 Todesurteile
- 1942 NSKK-Brigadeführer, Goldenes Parteiabzeichen
- 3.10.1933 ordentliches Mitglied der Akademie für Deutsches Recht
- 1933-1945 Mitglied des Wahlprüfungsgerichts beim Deutschen Reichstag
- Vize-Präsident der Internationalen Rechtskammer
- 1935 Ehrenbürger der Stadt Kassel, Aberkennung durch Magistratsbeschluß vom 2.9.1946
- er starb bei einem Luftangriff auf Berlin
Wahlperioden
Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau
Wahlperiode
60.
Kommunallandtag
1930
Partei
NSDAP
Kammer
1. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
61.
Kommunallandtag
1930
Partei
NSDAP
Kammer
1. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
62.
Kommunallandtag
1930
Partei
NSDAP
Kammer
1. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
63.
Kommunallandtag
1931
Partei
NSDAP
Kammer
1. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
64.
Kommunallandtag
1932
Partei
NSDAP
Kammer
1. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
65.
Kommunallandtag
1933
Partei
NSDAP
Kammer
1. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
19.
Provinziallandtag
1930
Partei
NSDAP
Kammer
3. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
20.
Provinziallandtag
1930
Partei
NSDAP
Kammer
3. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
21.
Provinziallandtag
1930
Partei
NSDAP
Kammer
3. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
22.
Provinziallandtag
1933
Partei
NSDAP
Kammer
3. Kammer
Funktion
Mitglied
Redebeiträge
4 Redebeiträge in
3
Bänden
Redebeiträge
Lebensorte
- Kassel
- Celle
- Berlin, Kreis Segeberg
Konfession
evangelisch-reformiert
Nachweise
Literatur
- Barbara von Hindenburg (Hrsg.), Biographisches Handbuch der Abgeordneten des Preußischen Landtags. Verfassungsgebende Preußische Landesversammlung und Preußischer Landtag 1919–1933, Frankfurt am Main 2017, S. 587-590
- Hering/Kaiser (Hrsg.), Kurhessen und Waldeck im 20. Jahrhundert, Kassel 2012, S. 607
- Jochen Lengemann, Bürgerrepräsentation und Stadtregierung in Kassel. 1835–1996. Teil 2. Übersichten für die Jahre 1993-2006, Kurzbiographien der städtischen Mandats- und Amtsträger 1835-2006, deren Nachnahmen mit den Buchstaben A bis L beginnen, 2009, S. 268-270
- Pelda, Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933, Marburg 1999, S. 55 f.
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 133
- Helmut Ortner, Der Hinrichter. Roland Freisler – Mörder im Dienste Hitlers, Wien 1993
- Gert Buchheit, Richter in roter Robe. Freisler, Präsident des Volksgerichtshofs, München 1968
- Stephan Breuning, Roland Freisler. Rechtsideologien im III. Reich. Neuhegelianismus kontra Hegel. Hamburg 2002
- Matthias Blazek, Zur Biographie Roland Freislers (1893–1945), in: Journal der juristischen Zeitgeschichte, Heft 1/2010, S. 35 ff.
- Wannagat (Hrsg.), Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen), Köln u. a. 1990, S. 406 f.
- Stockhorst, Fünftausend Köpfe. Wer war was im Dritten Reich?, Velbert/Kettwig 1967, S. 142 f.
Bildquelle
Porträt, Brustbild, um 1930, Quelle:
HStAM Bestand Slg 7 Nr. b 1488#https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v1004212
Vernetzung
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Freisler, Karl Roland“, in: Hessische
Parlamentarismusgeschichte Online
<https://parlamente.hessen.de/abgeordnete/118693093-freisler-roland>
Stand: 15.04.2024
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