ENTDECKEN
GND-Nummer: 118566393
Wirken
Werdegang
- Humanistisches Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart
- Kriegsdienst bis Ende des Ersten Weltkriegs
- 1919-1929 Studium der Romanistik, Literatur- und Kunstgeschichte an den Universitäten München, Berlin und Madrid
- 2.1929 Promotion zum Dr. phil. an der Universität München
- Sommer 1929 Studien an der Preußischen Staatsbibliothek Berlin, Herbst 1929 in München, Sommer 1930 in Paris
- 1931 Habilitation an der Universität Marburg mit der Schrift „Die ästhetischen Grundlagen des spanischen Schäferromans“ bei E. Auerbach, Privatdozent
- 1933 außerordentlicher Professor für Romanische Philologie an der Universität Marburg
- 1940 zur Dolmetscher-Lehrkompanie nach Berlin einberufen, Mitglied der Widerstandsgruppe Schulze-Boysen
- 1942 Angehöriger der Dolmetscher-Kompanie des „Amtes Ausland-Abwehr“, Mitarbeiter der kommunistischen Untergrundorganisation „Rote Kapelle“
- 1942 verhaftet, gefoltert und 1943 zum Tode verurteilt
- in der Haft entstanden Entwürfe zu Gracian-Studien und der verschlüsselte Widerstandsroman „PLN“
- 1944 dank der Intervention von Kollegen und Freunden zu fünf Jahren Zuchthaus begnadigt (Reichskriegsgericht)
- Anfang 1945 Flucht aus dem Zuchthaus Torgau
- 1945 Eintritt in die KPD
- 1945-1947 ordentlicher Professor an der Universität Marburg und Direktor des Romanischen Instituts
- 26.2.1946–15.5.1946 Mitglied des Beratenden Landesausschusses Groß-Hessen, Abberrufung, Nachfolgerin: Elfriede Steckel
- 1947 Professor für Romanische Philologie an der Universität Leipzig
- Gründung der „Arbeitsgruppe zur Geschichte der deutschen und französischen Aufklärung“, 1959 Eingliederung in die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin
- 1958-1965 Direktor des Instituts für romanische Sprachen und Kultur der Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin
- 1965 Emeritierung
- 1971 Dr. h.c. der Universität Aix en Provence
- Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin
- Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften
Wahlperioden
Land Hessen
Wahlperiode
Beratender Landesausschuss
1946
Partei
KPD
Funktion
Mitglied
Lebensorte
- Stuttgart
- Marburg
- Berlin, Kreis Segeberg
Konfession
evangelisch
Nachweise
Literatur
- Martin Vialon, Die Konstellation Max Kommerell und Werner Krauss. Schreiben als Sprechen über Literatur in finsteren Zeiten, in: Walter Busch (Hg.), Max Kommerell. Leben - Werk - Aktualität, Göttingen 2013, S. 314-348
- Martin Vialon, W. K. - ein Intellektueller zwischen Rotenberg 28 a und universitärem „Neandertal“, in: Benno Hafeneger, Wolfram Schäfer (Hgg.), Aufbruch zwischen Mangel und Verweigerung. Marburg in den Nachkriegsjahren 2 (Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur 68), Marburg 2000, S. 477-492
- Frank-Rutger Hausmann, Werner Krauss und der 'Kriegseinsatz' der Deutschen Romanisten 1940-1941, in: Ottmar Ette, Werner Krauss. Wege - Werke - Wirkungen, Berlin 1999, S. 11-39
- Utz Maas, Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933 - 1945, 1. Dokumentation. Biobibliographische Daten A - Z, Tübingen 2010
- Utz Maas, Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933 - 1945, 2. Auswertungen. Verfolgung, Auswanderung, Fachgeschichte, Konsequenzen, Tübingen 2010
- Michael Grüttner, Ausgegrenzt. Entlassungen an den deutschen Universitäten im Nationalsozialismus. Biogramme und kollektivbiografische Analyse, Berlin 2023, S. 173
- Neue deutsche Biographie, Bd. 12, Berlin 1980, S. 719 f. (Wolfgang Boerner)
- Kirschner, Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“, Wiesbaden 2013, S. 20 mit Nachweisen der Archivalien zum Prozess vor dem Reichskriegsgericht
- Gerhard Aumüller u. a. (Hrsg.), Die Marburger Medizinische Fakultät im „Dritten Reich“, München 2001, S. 722
- Parisius/Scholl-Seibert (Bearb.), „… der Demokratie entgegengehen“, Wiesbaden 1999, S. 39
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 226
- Lengemann, Das Hessen-Parlament 1946–1986, Frankfurt am Main 1986, S. 309
- Auerbach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 2, Von 1911 bis 1971, Marburg 1979, S. 548 f.
Bildquelle
Deutsche Fotothek, Fotothek df pk 0000220 034 Porträts, Prof. (Max ^) Pechstein, (Johannes^) Stroux, Kraus, Benedik, Lederer,, CC BY-SA 3.0 DE (Ausschnitt)
Vernetzung
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Krauss, Werner Rudolf“, in: Hessische
Parlamentarismusgeschichte Online
<https://parlamente.hessen.de/abgeordnete/118566393-krauss-werner>
Stand: 26.02.2024
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