GND-Nummer: 117421480
Wirken
Werdegang
- Gymnasium Fulda, Schüler von Franz Dingelstedt
- 1843 Maturitätsexamen
- zwei Jahre Besuch des bischöflichen Seminars in Fulda
- Studium der Rechte in Marburg
- 1847 Mitglied, dann Sprecher der Burschenschaft Alemannia in Marburg
- 1848-1849 Sprecher des Marburger Volksrats, „politischer Agitator und demokratischer Literat“ (Losch, S. 382)
- 1849 Advokat in Frankenberg und in Fulda mit Friedrich Hornfeck Begründer der Wochenschrift „Wacht auf!“
- demokratisch-republikanischer Politiker
- 1852-1855 vom Kriegsgericht wegen „Majestätsverbrechen“ zu 3 ½ Jahren Spangenberg verurteilt
- Mitarbeiter bei der Zeitschrift „Arbeitgeber“ des Max Wirth
- 1856-1858 Mitarbeiter von Theodor von Cramer-Klett GND in Nürnberg für ein in Aussicht gestelltes Österreichisches Generalkonsulat
- Redakteur des demokratischen „Rheinischen Kuriers“ in Wiesbaden und Frankfurt am Main
- nach Wiederherstellung der Verfassung, Rückkehr nach Hessen
- 1862, 1863 Mitglied der Kurhessischen Ständeversammlung (20. und 21. Landtag) für Hanau (bedeutender Redner, Führer der Großdeutschen Demokraten und damit Gegner der Regierung und der kleindeutschen Gothaischen Kammermajorität)
- stimmte am 15. Juni 1866 mit der äußersten Rechten gegen den Antrag von Bischoffshausen
- 8.10.1866, am Tag der Verkündigung der Annexion Kurhessens durch Preußen, traf Trabert auf dem Totenhof von Aschaffenburg an den Gräbern der gefallenen kurhessischen Husaren auf den von ihm bekämpften Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Hessen-Kassel und wurde einer seiner treuesten Anhänger
- Februar 1867, 11.3.1867 (Ersatzwahl), August 1867 und 24.9.1867 (Ersatzwahl) erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Kassel 2: Kassel-Stadt, Kassel-Land, Melsungen (Volkspartei)
- Februar 1867 erfolglose Kandidatur für den Reichstag des Norddeutschen Bundes für den Wahlkreis Kassel 7: Fulda, Schlüchtern, Gersfeld (Volkspartei)
- Februar und August 1867 erfolglose Kandidaturen für den Reichstag des Norddeutschen Bundes für den Wahlkreis Kassel 8: Hanau-Stadt, Hanau-Land, Gelnhausen, Frankfurt-Land (Volkspartei)
- August 1867 erfolglose Kandidatur für den Reichstag des Norddeutschen Bundes für den Wahlkreis Kassel 6: Hersfeld, Hünfeld, Rotenburg (Volkspartei)
- 1868 anonyme Veröffentlichung der Schrift „Die Totengräber des kurhessischen Landrechts“, in der er „Steckbriefe“ der Mitglieder der Gothaischen Kammermajorität entwarf
- 1868-1870 mit L. Mohr Gründung und Herausgabe der großdeutsch-demokratischen „Hessischen Volkszeitung“
- 1868 Mitbegründer der Deutschen Volkspartei in Darmstadt
- 1868 als verdächtigter Verfasser des „Aufrufs an die Kurhessen“ verhaftet
- nach Freilassung Emigration nach Österreich
- mit Julius Frese Herausgaber des förderalistischen „Österreichischen Journals“
- Beamter in der General-Direktion der Kaiser Franz-Josephs-Bahn
- 1889 Ruhestand als General-Direktionssekretär 1. Klasse
- Redner in der Christlich-sozialen Partei in Österreich
- 1893 Konversion zur katholischen Kirche
- Ehrenmitglied des Verbandes der katholischen Schriftsteller und Schriftstellerinnen Österreichs
- Ehrenbürger der Stadt Wien
Wahlperioden
Kurfürstentum Hessen
Wahlperiode
20. Landtag1862–1863
Kammer
2. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
21. Landtag1863–1866
Kammer
2. Kammer
Funktion
Mitglied
Lebensorte
- Fulda
- Oberdöbling
Konfession
katholisch
Nachweise
Literatur
- Klein, Die Hessen als Reichstagswähler, Bd. 1, Marburg 1989, S. 105-108, 323, 393, 457 f.
- Hessische Blätter 43, 1914
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 382
- Renkhoff, Nassauische Biographie, 2. Aufl., Wiesbaden 1992, S. 814, Nr. 4448
- Ingeborg Schnack, Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930#04801320X Bd. 1, 1939, S. 264-266 (Philipp Losch)
- Losch, Die Abgeordneten der Kurhessischen Ständeversammlungen von 1830 bis 1866, Marburg 1909, S. 55
- Grothe, Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen 1830–1866, Marburg 2016, Nr. KSV-459
- Helge Dvorak, Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft, Band I Politiker, Teil 6: T–Z, Heidelberg 2005, S. 51 f.
- Rudolf Stöckl, Adam Trabert und die demokratisch-republikanischen Bestrebungen in Kurhessen 1848-1868. Inaugural-Dissertation der Philosophischen Fakultät der Philipps-Universität Marburg. 1958
- Karl-Heinz Hartmann, Frankenberg – ein lockender Frühlingsgarten. Der Dichter, Advokat und Journalist Adam Trabert mochte die Illerstadt. In: Frankenberger Heimatkalender, Bd. 24, 2006, S. 99-107
- Wolfgang Hermsdorff, Der Nestor der hessischen Demokratie. Adam Trabert vor 75 Jahren in Wien gest. Politiker – Dichter – Journalist – Zeitungsgründer, in: Heimatverein Dorothea Viehmann Kassel-Niederzwehren. Heimatbrief Bd. 33, 1989, H. 1, S. 13-17
- Hermann Völker, Adam Trabert und Frankenberg. In: Heimat-Schollen. Blätter zur Pflege hessischer Art, Geschichte und Heimatkunst. Nr. 9, 2. Jahrgang, 1922
Bildquelle
Album mit Porträts von Mitgliedern der 20. kurhessischen Ständeversammlung 27. (30.) Oktober 1862–31. Oktober 1863, in:
HStAM Bestand Slg 7 Nr. f 20/12#https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4086623(beschnitten)
Vernetzung
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Trabert, Johann Adam“, in: Hessische Parlamentarismusgeschichte Online
<https://parlamente.hessen.de/abgeordnete/117421480-trabert-adam>
Stand: 24.7.2024