ENTDECKEN
GND-Nummer: 116709650
Wirken
Werdegang
- 1817 Abitur am Gymnasium in Marburg
- 1817-1822 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Marburg; 1819 Mitglied und dann Sprecher der Burschenschaft Alte Germania
- 1823-1825 Advokat in Kirchhain
- 1825-1830 Obergerichtsanwalt in Marburg
- später Obergerichtsrat in Marburg
- 1830-1834 Privatdozent in Marburg
- 1830 Verfasser einer radikale Verfassungsforderungen enthaltene Denkschrift Marburger Bürger an die Kurhessische Ständeversammlung („Die Stadt Marburg an den Landtag in Kassel“)
- 1833, 1845-1850 und 1862-1866 Mitglied der Stände für Frankenberg, für Hofgeismar und für die Höchstbesteuerten des Bezirks Kassel
- „Eins der populärsten Glieder der liberalen Kammeropposition, bekannt als ‚der Henkel‘, wie er sich selbst zuweilen unterzeichnete. Im Symbolstreit von 1839 Hauptrufer im Streite gegen Bickell.“ (Losch, S. 27)
- 1834-1854 Obergerichtsanwalt in Kassel
- 1839 Teilnehmer und Vorsitzender der Protestantischen Versammlung wider die Feinde des Lichts in Kassel
- 1846 Anklage wegen frechen Tadels der Staatsregierung, Suspendierung von seinem Mandat in der Kurhessischen Ständeversammlung, 1847 Freispruch
- 1848 Herausgeber der „Kurhessischen Volkszeitung“
- 3.1848 Verfasser einer Beschwerde Kasseler Bürger an den hessischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm
- 18.5.-27.7.1848 und 7.3.-30.5.1849 (als Nachfolger von Ludwig von Baumbach-Kirchheim) Mitglied der Deutschen Nationalversammlung für den Wahlbezirk Kurhessen 4 (Kassel) (Württemberger Hof), Nachfolger: Sylvester Jordan
- 1850 Mitglied des Volkshauses des Deutschen Parlaments für das Kurfürstentum Hessen (Wahlbezirk 4: Fritzlar)
- 1850 Engagement im hessischen Verfassungskampf
- 1851-1852 Verhaftung und Strafverfahren vor dem Kriegsgericht in Kassel wegen Aufreizung zum Ungehorsam und zur Unzufriedenheit der gegen die Staatsregierung während des kurhessischen Verfassungskonflikts von 1850 (unter anderem aufgrund der Veröffentlichung eines Briefes an den kurhessischen Oberbefehlshabers General von Haynau und wegen seiner Tätigkeit als Mitglied des bleibenden Ständeausschusses)
- 1852-1853 Festungshaft in Spangenberg
- 1854-1873 Obergerichtsanwalt, zunächst in Marburg, vor 1860 in Kassel
- 1854 Ernennung zum Geheimen Justizrat
- 1860 Wahl in den Stadtrat von Kassel, landesherrliche Genehmigung versagt
- 1864 erneut zu acht Wochen Festungshaft wegen fürstenkritischer Äußerungen verurteilt
- 1867 Ablehnung der Berufung nach Berlin wegen Neuordnung der hessischen Verhältnisse
- 1868 Notar
- 1870 Justizrat
- 1873 Ehrenbürger der Stadt Kassel
Wahlperioden
Kurfürstentum Hessen
Wahlperiode
2.
Landtag
1833
Kammer
1. Kammer
Funktion
Vizepräsident
Wahlperiode
3.
Landtag
1833
Kammer
1. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
4.
Landtag
1833–1835
Kammer
1. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
9.
Landtag
1845–1846
Kammer
1. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
10.
Landtag
1847–1848
Kammer
1. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
11.
Landtag
1848–1849
Kammer
1. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
12.
Landtag
1849–1850
Kammer
1. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
13.
Landtag
1850
Kammer
1. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
20.
Landtag
1862–1863
Kammer
2. Kammer
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
21.
Landtag
1863–1866
Kammer
2. Kammer
Funktion
Mitglied
Lebensorte
- Kassel
- Marburg
- Schmalkalden
Konfession
evangelisch
Nachweise
Literatur
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 11, Leipzig 1880, S. 756-760 (Karl Wippermann)
- Grothe, Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen 1830–1866, Marburg 2016, Nr. KSV-173
- Lengemann, Das Deutsche Parlament (Erfurter Unionsparlament) von 1850. Ein Handbuch, München/Jena 2000, S. 159-161
- Best/Weege, Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49, Düsseldorf 1996, S. 175 f.
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 175
- Koch (Hrsg.), Die Frankfurter National-Versammlung 1848/49. Ein Handlexikon der Abgeordneten der deutschen verfassungsgebenden Reichs-Versammlung, Kelkheim 1989, S. 209 (Patricia Stahl)
- Schnack (Hrsg.), Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930#04801320X Bd. 2, Marburg 1940, S. 204-207 (Philipp Losch)
- Wannagat (Hrsg.), Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen), Köln u. a. 1990, S. 428
- Eduard Grimmel, Eine bedeutende hessische Beamtenfamilie aus dem Witzenhäuser Raum (Stammtafel Henkel), in: Otto Perst (Hrsg.), Festschrift zum 60. Geburtstag von Karl August Eckhardt, Marburg 1961, S. 209 f.
- Losch, Die Abgeordneten der Kurhessischen Ständeversammlungen von 1830 bis 1866, Marburg 1909, S. 27
Bildquelle
Album mit Porträts von Mitgliedern der 20. kurhessischen Ständeversammlung 27. (30.) Oktober 1862 - 31. Oktober 1863, in:
HStAM Bestand Slg 7 Nr. f 20/42#https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2075427(beschnitten)
Vernetzung
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Henkel, Heinrich Ludwig Michael“, in: Hessische
Parlamentarismusgeschichte Online
<https://parlamente.hessen.de/abgeordnete/116709650-henkel-heinrich>
Stand: 17.09.2024
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