ENTDECKEN
GND-Nummer: 1030582181
Wirken
Werdegang
- 1886-1888 Privatunterricht
- 1888-1897 Besuch des Landesgymnasiums in Korbach; 1897 Abitur
- Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Göttingen, Freiburg im Breisgau, Jena, Berlin und Marburg
- 1901 Referendarexamen
- Mitte 1906 zweite juristische Staatsprüfung; 27.6.1906 als Gerichtsassessor mit der einstweiligen weiteren Verwaltung der erledigten Richterstelle am Amtsgericht Korbach beauftragt; 21.6.1910 dort Amtsrichter, später mit der Dienstbezeichnung Amtsgerichtsrat
- ab 1912 Mitglied des Gemeinderats der Stadt Korbach
- 28.10.1914-1919 Mitglied des Landtags der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont für den Kreis des Eisenbergs
- 29.11.1915-10.6.1919 (ernanntes) Mitglied der Landessynode der Evangelischen Landeskirche der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont
- 6.2.1917 Mitglied des weiteren Konsistoriums
- Frühjahr 1919 Angebot von Wolff-Heinrich Fürst und Graf von Stolberg(-Stolberg) (1903-1972), als Kammerdirektor die Leitung der Fürstlichen Kammer in Stolberg zu übernehmen; Herbst 1919 Ablehnung dieses nicht zuletzt auch lukrativen Angebots nach der Verlobung mit Hildegard Stoecker und wegen der engen Einbindung in das Netzwerk der gesellschaftlich und politisch tonangebenden waldeckischen Schichten
- 1919/20 bei den Verhandlungen über die Vermögensauseinandersetzung zwischen dem Freistaat Waldeck-Pyrmont und dem Haus Waldeck Verhandlungsführer des Landes; 26.8.1920 Abschluss des Vertrages, der mit dem [Waldeckischen] Gesetz vom 8.4.1921 sanktioniert wurde
- (1919 … 1929) Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei
- 1919-1922 Mitglied des verfassunggebenden Landtags des Freistaats Waldeck für den Wahlkreis Waldeck (DNVP), dort 8.11.1921-16.6.1922 Vizepräsident
- 16.3.1921-31.3.1929 Mitglied des Landesausschusses (des „kollektiven“ Staatsoberhaupts) des Freistaats Waldeck-Pyrmont bzw. Waldeck, 16.6.1922-31.3.1929 dessen Vorsitzender
- 1922-31.3.1929 Mitglied und (ab 16.6.1922) Präsident des Landtags des Freistaats Waldeck, 1922 für den Waldeckischen Landeswahlverband, ab 1925 für die DNVP
- 12.6.1922-26.1.1929 (berufenes) Mitglied des Landeskirchentags der Evangelischen Landeskirche von Waldeck und Pyrmont, 30.11.1925-26.1.1929 Präsident des Landeskirchentags
- 1922-1929 Präsident des Waldeckischen Landtags
- 7.1927 Ehrensenator der Universität Marburg
- 9./25.2.1929 Regierungsdirektor (Abteilungsdirigent) bei der (preußischen) Regierung in Erfurt und Leiter des dortigen, auch für Thüringen zuständigen Oberversicherungsamtes und als solcher auch für das Oberversicherungsamt dauernder Stellvertreter des Regierungspräsidenten in Erfurt
- 1930 in ungeteilter Erbengemeinschaft Miteigentümer, 1941 Alleineigentümer des Hauses Kilianstraße 4 in Korbach
- Herbst 1932 Bemühungen, aus gesundheitlichen Gründen in den einstweiligen Ruhestand versetzt zu werden; 2.5.1933 im Zuge der Durchsetzung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums (hier: Entfernung parteifeindlicher Beamter) Antrag auf Versetzung in den Ruhestand; 27.5.1933 aufgrund dieses Antrags mit Wirkung vom 1.8.1933 in den Ruhestand versetzt
- 9.1933 Umzug nach Wiesbaden; lebte dort bis zu mehrfacher Zerstörung der Wohnung bei Bombenangriffen 1944, danach Rückkehr nach Korbach; danach – wie schon einmal Ende 1932/Anfang 1933 – „kränkelnd“
- in der NS-Zeit Mitglied der NSV ab 1937 und des RDB ab 1936
- 6.9.1945 durch die amerikanische Militärregierung Ernennung zum Oberrichter und Beauftragung mit dem Wiederaufbau der Justiz in Waldeck und im Amtsgerichtsbezirk Vöhl; Oberamtsrichter (Chief Judge) in Korbach; 27.11.1945 Bestätigung dieses Auftrags durch das US-Hauptquartier in Kassel
- nach längerem Kränkeln 1947 endgültig in den Ruhestand getreten
- Verfasser unter anderem eines Entwurfs für eine „Verfassung des Landes Waldeck“ (1923; abgedruckt in: Menk 1998, S. 289-301) und von „Das Land, jetzt Kreis Waldeck“ (1946 [Historische Skizze und Landesbeschreibung Waldecks aus der Sicht der Nachkriegszeit]; abgedruckt in: Menk 1998, S. 311–317)
- „Waldeckischer Ersatzmonarch“ (Gerhard Menk in Menk 1998, S. 146)
Wahlperioden
Fürstentümer Waldeck und Pyrmont
Wahlperiode
26.
Landtag
1914-1917
Funktion
Mitglied
Wahlperiode
27.
Landtag
1917-1919
Funktion
Mitglied
Freistaat Waldeck-Pyrmont
Wahlperiode
Verfassunggebender Landtag
1919-1922
Partei
DNVP
Funktion
Vizepräsident
Freistaat Waldeck
Wahlperiode
1.
Landtag
1922-1925
Partei
Waldeckischer Landeswahlverband
Funktion
Präsident
Wahlperiode
2.
Landtag
1925-1929
Partei
DNVP
Funktion
Präsident
Redebeiträge
27 Redebeiträge in
3
Bänden
Redebeiträge
Lebensorte
- Korbach
Konfession
evangelisch
Nachweise
Literatur
- Lengemann, MdL Waldeck und Pyrmont 1814–1929. Biographisches Handbuch für die Mitglieder der Waldeckischen und Pyrmonter Landstände und Landtage, Marburg 2020, S. 449-451, Nr. WA 342
- Menk, Waldeck im Dritten Reich, Korbach 2010, S. 302 f.
- Gerhard Menk, Das Ende des Freistaates Waldeck. Möglichkeiten und Grenzen kleinstaatlicher Existenz in Kaiserreich und Weimarer Republik. 2., erw. Aufl., Bad Arolsen 1998
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 399
- König, Die Abgeordneten des Waldeckischen Landtags von 1848 bis 1929, Marburg 1985, S. 95
Bildquelle
Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index#050955624, Marburg 1996, S. 399. - Quelle: Heinz Oswald Waldschmidt, Bergisch Gladbach.
Vernetzung
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Waldschmidt, Oswald Carl Eugen Reginald Hermann“, in: Hessische
Parlamentarismusgeschichte Online
<https://parlamente.hessen.de/abgeordnete/1030582181-waldschmidt-oswald>
Stand: 19.05.2024
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